Wir sitzen an einem endlosen, traumhaften Strand nördlich von Noosa im Camper, der Wind peitscht den Regen an die Kabine. Soviel zur Sunshine Coast. Aber der Reihe nach…
Endlich sind wir wieder unterwegs…
Nach einer sehr langen Anreise erreichen wir Brisbane und beziehen für 4 Nächte ein B&B in Redcliffe, um unseren Camper abzuholen und einzurichten.
Das klappt alles ziemlich gut und wir nehmen hier in Redcliffe noch die BeeGees Ausstellung (der Name stammt übrigens von einem Mann namens Bill Gates, der die Gruppe entdeckt hat), einen netten Markt und sowas wie Saturday Night Fever mit, wo viele alte und ein paar neue aufgemotzte Autos und Straßenkreuzer abends die Strandpromenade, dem Redcliffe Ocean Boulevard, auf und ab röhren. American Graffiti forever! Das Ganze scheint irgendwie aus der Zeit gefallen.
Auf dem Weg zum Abendessen (es wird um 17:30 dunkel) wundern wir uns über zwei große Vögel, die noch unterwegs sind, obwohl es praktisch nacht ist. Es sind Flughunde. Generell staunen wir wieder über die australische Flora und Fauna, beides sehr exotisch und wunderschön.







Dann geht es raus in die Glasshouse Mountains, Überbleibseln von vulkanischen Aktivitäten und zwischen ca. 150 und 500m hoch. Wir besteigen zwei der kleinen „Berge“, die alle ganz hübsch in der flachen Landschaft verteilt sind. Leider ist das Wetter eher durchwachsen und es regnet immer mal wieder.


Wir wohnen dort zwei Nächte bei Steve, einem alten Kauz, der praktisch allein Kutschen für Pferde baut. Aber was für Kutschen! Vom Zweisitzer bis zum Monstrum für bis zu 70 Fahrgäste in der Größe eine Doppeldecker-Omnibusses mit einer Breite von 3,5m, gezogen von 24 Pferden, die er auch selbst steuert! Weltrekord! Davon wurden vor vielen Jahren tatsächlich ein paar gebaut. Eine davon überarbeitet er gerade. Verrückt.


Dann geht es weiter Richtung Noosa, wo Monika gern einige Tage am Strand der Noosa North Shore verbringen möchte. Unterwegs machen wir im Australia Zoo (etwas größer als Hellabrunn) Zwischenstation. Der Eintrittspreis ist happig, aber die ganze Anlage ist ein Traum. Neben der Betrachtung der vielen Tiere dürfen wir Kängurus streicheln (sehr weich!) und sehen eine Vorführung, in der u.a. ein 4,5m Krokodil gefüttert wird, was ziemlich beeindruckend ist! Jeder Aussie mit dem wir sprechen warnt uns vor den Krokodilen in diesem Teil von Australien.
Im strömenden Regen laufen wir zurück zum Auto.








Nachdem wir einen Tag warten mussten bekommen wir einen Platz im Campground am Strand.
Der Platz liegt sehr schön direkt am Meer und es gibt ein paar Platz-Känguru.
Nachdem es mal ein paar Stunden nicht regnet, darf der Toyota testhalber an den Strand fahren, was er ganz unaufgeregt macht. Es ist sehr windig, Sonne und Regen wechseln sich ab. Wir bekommen auf unserem Stellplatz Besuch von zwei Kängurus und in den Bäumen neben dem Camper tummelt sich eine Horde bunter kleiner Papageien. Traumhaft, bis auf das Wetter.


Weiter geht es nach Hervey Bay, um von dort die berühmte Kgari (vormals Fraser) Island (ca. 120km lang) zu besuchen. Wir buchen einen Tagestrip mit einem Allradbus, um uns einige Highlights und die generellen Gegebenheiten vor Ort anzusehen. Das Ganze mit dem Hintergedanken, eventuell danach mal selber auf die Insel zu fahren. Aber, um es kurz zu machen: Fraser Island hat mich nicht vom Hocker gehauen. Diejenigen Highlights auf der Insel (wo sich alle Touris treffen), die wir gesehen haben, sind allenfalls nett. Da die Insel bewaldet ist, hat man auch nicht den Eindruck einer riesigen Sandinsel. Am 75Mile Beach kann man ewig weit entlangfahren, was schon cool ist, aber man kann im Meer nicht baden, weil es wohl viele Haie gibt. Die Insel weist natürlich einige Besonderheiten auf (z.B. größte Sandinsel der Welt, mehrere Vegetationszonen, einziger Regenwald im Sand, ca. 100 Seen, etc.) die sehr interessant sind und entsprechend touristisch ausgeschlachtet werden, aber der Besuch erzeugt bei mir kein „WOW!“, wie ich erwartet hätte. So verzichten wir letztendlich auch auf einen Besuch der Insel mit unserem Camper.





Auf unserer langen Fahrt zum nächsten Ziel, dem Cania Gorge Tourist Retreat, kommen wir durch Eukalyptus-Wälder, große Rinderfarmen, Orangen- und Zuckerrohrplantagen. Die Landschaft ist hügelig und kultiviert.

Unterwegs stoppen wir an den geheimnisvollen „Mystischen Kratern“, einem Gebiet von etwa 20x30m, deren geheimnisumwitterter Ursprung (ein Meteor oder ein Ufo oder der Nachweis einer früheren Verbindung mit dem Afrikanischen Kontinent, etc.) seit geschätzt 50 Jahren eine Familie ernährt. Die Betreiber laden jeden Besucher, der die 20 Doller (!) für drei Minuten Besichtigung ausgibt, dazu ein, sich eine eigene Geschichte zu erfinden. Länger als 3 Minuten braucht man nicht, wenn man sich die teils kruden Theorien nicht auch noch in 3D als augmented Reality ansieht. Echt skuril.



Ausserdem halten wir kurz in Maryborough, dessen historisches Zentrum an entsprechende Western-Städtchen in den USA erinnern. Hier wurde die Autorin von Mary Poppins geboren, weswegen in der Nähe ihrer Statue die Ampellichter die Form einer Dame mit Regenschirm haben, was uns zunächst etwas verwirrt.



Auf dem Weg passieren wir noch ein riesiges Kunstwerk (irgendwas mit „Three Moons“), vier bemalte Silos. Beeindruckend!

Das Cania Gorge Tourist Retreat ist einem Campground, der am Cania Gorge National Park liegt. Dort kann man einige schöne Wanderungen machen, was wir auch tun.




Das Highlight das Campgrounds aber ist die allabendliche Raubtier-, ähm Verzeihung, Vogel-Fütterung. Die lautstarken Kunden der Fütterung (Kakadus und Papageien) treiben sich schon zwei Stunden vor dem Beginn des Spektakels auf dem Campground herum und schauen bei allen Campern mal nach, ob es nicht auch vorab schon irgendwo was zu essen gibt. Bei der Fütterung selbst geht es hoch her, und so nett die Vögel auch sonst miteinander umgehen, hier gibt es keine Verwandten. Was für ein herrliches Schauspiel!






So, das war jetzt ein wirklich langer Bericht. Sorry!
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Hier unterhalb ist nur noch das Ende der Berichte von der Panamericana.