15. Von Margaret River bis Albany (Höhlen und Wälder, Strände und Wein)


Gerade losgefahren und schon wieder in Verzug mit den Berichten.

Bevor wir uns ein wenig dem Genuss hingeben, machen wir noch eine kurze Wanderung (entlang dem Cape-to-Cape Weitwanderweg) zum kleinen Quinninup Wasserfall, der, obwohl dort aktuell wenig Wasser fließt, trotzdem sehr pittoresk rüberkommt.

Am Strand sehen wir von weitem eine Gruppe Delphine, die durch die Bucht ziehen.

Ganz hübsch, der Kleine…
… auch von oben
Gleich unten am Strand…
… ziehen draussen Delfine vorbei

Generell fällt uns immer wieder auf, dass das Land und die Strände überall sehr sauber sind. Es gibt praktisch keinen herumliegenden Müll, abseits der Siedlungen wirkt alles sehr ursprünglich.

Dann gehts endlich zum Churchview Estate Weingut, wo wir nicht nur eine (leider etwas lieblos vorgetragene) Weinprobe genießen, sondern auch direkt am Hausweiher übernachten dürfen. Ach ja, und unser Abendessen finden wir gleich in der Nähe in der Brauerei Beerfarm (die kennen wir schon vom Freemantle Beerfest).

Klasse Stellplatz direkt am Weiher
Natürlich nehmen wir auch einen guten Tropfen mit
Locker lässige Atmosphäre bei den Bierbrauern

Sodann kommen irgendwie noch eine Schokoladenfabrik und ein französische Patisserie mit exotischen Desserts auf unseren Reiseplan. Keiner weiß woher. 😉

Echt schlimm, was einem hier so alles angeboten wird

In Margaret River machen wir zwei Tage Station und nehmen uns die Zeit für den ersten Bericht. Auf dem Campground, schön im Wald gelegen, gibt es wieder viele Papageien.

Margaret River ist lebhaft und sehr touristisch
Wieder ein ansprechender Stellplatz im Wald
Und wer Nüsse hat, hat auch gleich viele Freunde

Von hier aus fahren wir ans Meer, zur Margaret River Flussmündung und dem Surfers Point, wo internationale Wettbewerbe im Wellenreiten stattfinden. Der Spot ist allerdings nicht ungefährlich, einer der Unterwasserfelsen hat den sprechenden Namen Chirurgen-Tisch und mindestens ein junger Sportler hat hier seine Leidenschaft sogar mit dem Leben bezahlt.

Wir essen im White Elefant Cafe ein paar Meter den Strand hinunter.

Am Surfers Point liegen Glück und Leid eng beieinander
Blick auf das idyllische Elefant Cafe

Weiter in Richtung Albany sehen wir uns am Redgate Beach schöne, rund gelutschte Steine an. Danach steigen wir 70m hinab zuerst in eine eingestürzte Doline und danach in die Lake Cave Tropfsteinhöhle. In dieser relativ kleinen Höhle steht permanent Wasser, was teilweise zu hübschen Spiegelungen führt.

Rote Felsen beim Redgate Beach
Durch die eingebrochene Doline geht es hinunter…
… zum leicht gruseligen Eingang …
… in ein Wunderland
Filligrane Schönheit


Im Boranup Naturschutzpark machen wir zunächst einen kleinen Spaziergang durch den herrlichen Boranup Forrest und fahren dann noch eine große Schleife durch diesen außergewöhnlichen Eucalyptus-Wald.

Der Anblick des riesigen Waldes …
… ist immer wieder unterschiedlich

Dann nochmal runter ans Meer in die Hamelin Bay, wo man angeblich Stachelrochen sehen kann.

Tatsächlich ist uns das Glück hold und wir sehen einige kleinere und ein ziemlich großes Exemplar langsam und mit anmutigen Flügelbewegungen direkt am Strand entlang „fliegen“. Mit den Rochen geht jeweils eine kleine Menschengruppe mit, jeder möchte ein gutes Foto. Das sieht irgendwie witzig aus.

Rochen in Sicht
Ein stattliches Exemplar, das immer wieder bis ganz ans Ufer kommt

Nochmal treibt uns die Neugier hinab in eine Tropfsteinhöhle, diesmal die Jewel Cave, die sich (Nomen est Omen) als echtes Juwel entpuppt. Die Höhle ist weitläufig, es gibt einen großen Saal mit vielen verschiedenen Tropfsteinformen. Jede Stalaktite fängt als Sinterröhrchen („Makkaroni“) an und wird nur dann dicker, wenn sich das Röhrchen irgendwann verstopft und das Wasser deswegen oben seitlich herauskommt, was die Regel ist. Hier gibt es z.B. einen sehr dünnen Makkaroni mit etwa 5m Länge, was sehr ungewöhnlich ist!

Etwas rechts der Mitte kann man einen sehr langen „Super-Makkaroni“ erkennen
Auch hier gibt es wieder viele ungewöhnliche Anblicke

Auch der Leeuwin Leuchtturm am namensgleich Kap, immerhin der höchste Leuchtturm in Western Australien, wird besucht. Hier endet der etwa 120km lange Cape-to-Cape Weitwanderweg, der am Cape Naturaliste Leuchtturm (siehe letzter Bericht) beginnt. Hier treffen sich (spirituell gesehen) der Indische und der Südliche Ozean. Dass das Meer hier unten immer sehr kalt ist verdankt es seiner relativen Nähe zum Eis der Antarktis.

Leuchtturm am Kap Leeuwin
Die Bedeutung dieses Kunstwerks hat sich uns nicht erschlossen


Immer wieder stoßen wir auf eine sehr interessante Darstellung der 6 Jahreszeiten der Aborigines.

Die 6 Jahreszeiten und die zugehörigen Besonderheiten (wann kommen die Wale, wann gibt es Brände, etc.)

Durch riesige Waldgebiete geht es weiter nach Pemberton (ein altes, verschlafenes Holzfällerstädtchen), und von dort nach Denmark. In dieser Gegend wachsen die urzeitlichen Karri Eukalyptus-Bäume, die früher im Schiffsbau begehrt waren und bis zu 1000 Jahre alt und 90m hoch werden können. Wir laufen und fahren staunend durch diesen Wald und besuchen ein paar „touristisch erschlossene“ Vertreter der ursprünglichen Feuerwachtbäume. Den 53m hohen Glocester Tree konnte man bis vor kurzem besteigen, leider wird die Aufstiegsleiter jetzt renoviert. Am Dave Evans Bicentennial Tree haben wir Glück und können, auf in den Baum geschlagenen Stangen wie auf einer Wendeltreppe zumindest bis zur ersten Plattform in 20m Höhe hinaufsteigen. Echt cool! Leider ist der weitere Aufstieg zur 53m Plattform gesperrt.

Ursprünglich gabe es noch einen Feuer-Wachturm auf der Spitze des Baumes bis auf 70m Höhe.
Der Weg hinauf erfordert Aufmerksamkeit
Auf dem Weg zu Plattform 1
Blick nach unten

Es folgt eine schöne Wanderung zum Giant Tingle Tree durch riesige alte Eucalyptus-Bäume, von denen viele der Riesen durch Blitzschlag buchstäblich „ausgebrannt“ sind.

Der ausgebrannte Gigant
Fast alle großen alten Bäume sind innen verkohlt

Vor Denmark laufen wir im Valley of Giants noch über den dortigen Baumwipfelpfad in bis zu 40m Höhe, der seinen Namen im Gegensatz zu seinem mikrigen Bruder im Walderlebniszentrum in Füssen auch verdient.

Das ist ein Baumwipfelpfad!
Das Gebilde schwankt nicht schlecht, also ist Seemansgang angesagt

Wir erreichen Denmark am 28.11. und bleiben zwei Nächte dort.

Am nächsten Morgen besuchen wir Greens Pool und Elephant Cove, etwa 20km vor Denmark. Beide Orte sind absolut traumhaft. Türkisgrünes Wasser am Ufer, weißer Sand und runde Felsen, wie aus einem Urlaubsprospekt. Obwohl das Wasser kalt ist, gehen wir ein wenig Schnorcheln und laufen dann noch lange über die teils leuchtend orangeroten Felsen.

Greens Pool
und Elephant Cove
Kaltes, superklares Wasser

Der Besuch der Monkey Rock Winery schließt den Tag und diesen Bericht ab.

Idyllisches Monkey Rock : Weingut und Destillerie
Wo sind wir gerade unterwegs

Eine Antwort auf „15. Von Margaret River bis Albany (Höhlen und Wälder, Strände und Wein)“

  1. Ich finde es immer wieder lustig, Georg mit Papageien zu sehen, sind wohl zu seinen Lieblingstieren geworden. 😀 Und Respekt, dass ihr diesen riesen Baum hinauf geklettert seid!!! Tolles Land!

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